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Kategorie: Wilder Osten

Eine abenteuerliche Motorrad – Reise in den „wilden“ Osten Europas.
Viele wunderschöne und interessannte Erlebnisse prägten diese wunderschönen Länder.

Hohe Tatra: Zu Bären, Wölfen und anderem Getier sowie zu ganz wilder Natur

Firlej… morgens um 06:00h… die aufgehende Sonne hat mich geweckt, der Morgendunst stand über den Dächern von Firlej und tauchte die ganze Umgebung in ein fast mystisches Licht.

 

Im ganzen Haus war alles noch totenstill…. nur auf dem Schornstein des Nebenhauses (ca. 20m entfernt) nistet „singend“ ein Amselpaar, sowie das verschiedene Vogelgezwitscher… und noch einige letzte Kauz- oder Uhu-Rufe drangen durch die morgentliche Stille.

 

Um nicht das ganze Haus zu wecken, bereitete ich vorerst mal meine heutige Tour vor…… mit Karte, Stift  und Papier bewaffnet sass ich auf dem Balkon am planen, denn das heutige Ziel sollte die „Hohe Tatra“ sein, welche der höchste Teil des Karpaten – Gebirgszuges ist.

Nachdem ich meine Route einigermassen zusammen hatte, begann ich alles wieder, sauber und gut, zu packen.
Da ich meinen „Übernachtungs – Obulus“ nicht schon am Vortag begleichen konnte und auch jetzt niemand da bzw. wach war, hinterlegte ich 50 PLN auf einem kleinen Tisch im Zimmer.

Mein Zeug war relativ schnell wieder aufgeladen und verzurrt und endlich…. um kurz vor 09:00h konnte ich meinen heutigen Weg wieder in Angriff nehmen.

 

 

 

 

 

 

 

Möglichst leise wühlte ich mich durch den weichen/sandigen Hinterhof zu Strasse mit dem ersten Ziel, möglichst bald einen heissen, starken Kaffee zu bekommen.

Kurze Zeit später sass ich am ersten Kaffee… und während des Kaffeestops hab ich dann wieder mal mein „Tagebuch“ etwas nachgeführt, denn auch ich kann nicht alle Eindrücke (und es sind enorm viele) problemlos im Kopf behalten.

Nach der 2. Tasse Kaffee….. konnte es dann weitergehen… vorerst bleib ich erstmal etwas auf den „Hauptachsen“ (Nr. 19).

 

An P- Lubartów und der grossen Stadt P- Lublin vorbei… hatte ich die Nase bereits wieder voll von -Stadtverkehr- und stark befahrenen Hauptachsen, somit wechselte ich wieder auf eine Nebenstrasse welche in Richtung P- Biłgoraj führte.

Bild : Józef Babij

 

Mittlerweile war ich schon auf Höhe der Ukraine……, jene Grenze lag immer in etwa 30km, -linksseitig- meiner Fahrrichtung und dem slowakische Grenzgebiet fuhr ich  -Kilometer um Kilometer-  entgegen.

 

Die abwechslungsreichen Landschaften (Wiesen/Felder/Wald/Flüsschen und dgl.)… liessen mich immer wieder staunen…. alles war relativ gut gepflegt und die weiten und grossen Wies- und Ackerflächen waren ebenfalls gut bestellt. Diese Gebiete hinterliessen (bei mir) schon mächtig Eindruck. Immer wieder versuchte ich mir, diese Anblicke, in den unterschiedlichen Jahreszeiten vorzustellen… muss sicher auch wahnsinnig schön sein.

 

An P- Księżpol vorbei… über P- Tarnogród, P- Sieniawa, am Flüsschen „San“ entlang bis nach P- Jarosław, war eine Ecke schöner wie die andere.   😉
Über P- Radymno und die „77“ gings weiter nach P- Przemyśl bis ich auf die „28“ einbiegen konnte welche nach P- Sanok führte.

Kurz vor dieser Ortschaft machte ich nochmals einen Tank- und Kaffeehalt und füllte auch gleich meinen Wasser- und Futtervorrat wieder auf. Der freundliche Tankwart sprach gut Deutsch und gleich wollte er wissen; Woher ich komme, Wo ich überall war und Wohin meine weitere Reise gehen soll. Er, ein ebenfalls begeisterter Motorradfahrer, hing mir während des erzählens buchstäblich an den Lippen, „Cola“ floss in strömen und ich durfte diese schlussendlich noch nicht einmal bezahlen.   🙂

Auf mein Nachfragen hin wie es denn hier sei mit „wild“ campieren… entgegnete er mir mit einem süffisannten Lächeln : „Du kannst hier eigentlich überall campen… sofern du keine Angst vor wilden Tieren, etc. hast….., denn hier, eingangs der National-Parks und der Hohen Tatra, hat es sehr viele Wölfe, Bären, Vielfrasse und dgl. ! Jedoch, solange man sich ruhig verhält, tun einem diese Tiere nichts !“  Gut bin ich  -die Ruhe in Person- …..   😉
Ok, mein Adrenalinpegel stieg zwar kurz (ganz leicht) etwas an, doch es gibt ja 2 Sachen in meinem Leben die ich bis anhin noch nicht gehabt habe……. -Angst & Geld- ……..   😉

Nachdem ich Ihm das entgegnete schaute er mich schon etwas verdutzt an und meinte nur : „Du hast ja anscheinend Nerven wie Drahtseile !“
Na ja, so leicht wirft man einen *Trapper – Dudu* doch nicht aus der Fassung !   🙂

 

Da ich zwischenzeitlich auch alles wieder beisammen und verstaut hatte und es doch schon fast wieder 16:00h war musste ich mich so langsam beeilen damit ich noch einen guten und +/- sicheren Lagerplatz finden konnte, denn wie schon mehrmals erwähnt….. hier wird es in den Wäldern schnell stockdunkel.

Wieder einige Kilometer später, ich war schon wieder durch viele kleine, malerische Dörfer gefahren wurde die Zeit so langsam „eng“, deshalb bog ich auf eine Bergstrasse ab und fuhr ich ein paar Km bergauf…. in Richtung eines Waldrandes, bald schon änderte sich der Fahrbahnbelag von schlechtem Teer zu grobem Schotter.

 

Der Waldrand kam näher und näher…. bis nahe an den Wald reichte die Schotterstrasse, danach war es nur noch Lehm/Erde und Waldboden.
Eine kleine Lücke zwischen Bäumen und Büschen zeugte von einem möglichen Durchgang…. also Bike kurz abgestellt….. um (zu Fuss) zu rekognoszieren. Optimal…., denn gleich nach dem sehr dichten Waldrandgehölze eröffnete sich ein wunderschöner Wald…, schnell hab ich eine geeigneten Stell- und Lagerplatz gefunden.


Nun, kurz den Lagerplatz etwas vorbereitet und gesäubert…. dann mein Bike durch die Lücke zum Lagerplatz „gezirkelt“ und schon konnte ich mich für die Nacht einrichten.

 

Da es ja trocken blieb und anbetracht dessen wo ich mich nun befand, verzichtete ich (sicherheitshalber) auf das Aussenzelt -für einen besseren Sichtbereich-. Nachdem ich dann auch die Feuergrube fertig gegraben und Holz gesammelt hatte war ich bereit für diese Nacht in der Hohen Tatra.

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Ich habe versucht alle Möglichen und natürlichen Schutzbereiche auszunutzen, hinter und links vom Zelt standen grosse-starke Bäume und dichtes Buschwerk leicht links versetzt vom Zelteingang war meine (breite-längsgezogene) Feuergrube und rechts davon habe ich mein Motorrad (sicher und standfest) positioniert. Mehr an Schutzmassnahmen konnte man, anbetracht der Situation, nicht mehr nutzen.
Gut, nun noch kurz etwas kleines kochen….., denn es ist bereits schon wieder kurz vor 19:00h…, am langsam eindunkeln und mein Magen knurrt auch schon eine zeitlang. Nach dem Essen, wiederum alles sauber machen und sämtliche Esswaren gut verräumen. Nun noch einen guten Kaffee und meine Tabakpfeife zum Tagesausklang… ohhh war das schön… irgendwo in der nähe hörte ich einen Specht (der hatte vermutlich Nachtschicht)…. einen Uhu oder Kauz…., im umliegenden Dickicht/Laub raschelte es immer wieder und laufend waren Fledermausschatten im fahlen Lichtschein des Feuers auszumachen. Gegen 22:00h war ich dann bereit für die „Nachtruhe“, alles war aufgeräumt/gesäubert und weggeräumt und in meiner Feuergrube glimmten 5 ziemlich dicke  Eichenäste vor sich hin…
Es war Zeit für mich schlafen zu gehen… diese Nacht werde ich (ausnahmsweise) in Schuhen und Hosen schlafen… mein „Bärentöter“ (-Messer) hatte ich auch griffbereit.

 

 

 

Trotz der nächtlichen (ungewohnten) Waldgeräuschen, bin ich schnell eingeschlafen.

 

Fortsetzung

 

 

Die Masuren: Seen, Wälder, traumhafte Natur, Grenznah

Morgens um 05:30h erwachte ich gut ausgeruht. Die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich bereits den Weg durch das dichte Blattwerk der Baumkronen. Die Geräuschkulisse war einfach herrlich…. obschon es noch ziemlich kühl war, hielt dies die Vögel nicht davon ab von ihrem „morgentlichem gezwitscher“ alles was ich heraus hören konnte waren Amseln und irgendwo in der Nähe musste sich wohl auch ein (richtiger, echter) Kuckuck aufhalten.    🙂

Meine „moosige“ Schlafunterlage hat sich wirklich super bewährt… eigentlich war es mir ganz und gar nicht drum, mich von dieser mollig-weichen Schlafstätte zu erheben, doch die Natur fordert ihren Tribut.

Nun gut… da ich demzufolge nun wieder auf den Beinen war, habe ich gleich das Feuer neu entfacht und mal Kaffee aufgesetzt.

Die Morgenkühle war schnell nicht mehr spürbar, denn an einem kleinen-prasselnden Feuer und mit einer heissen Tasse Kaffee… in den Wald hinein lauschend, lässt sich ein strahlender Tag kaum schöner beginnen !

Eine gute Stunde verbrachte ich einfach nur damit zu lauschen und zu geniessen….
-Wisst Ihr wie herrlich es tönt, wenn ein feiner Wind, zart und leise, durch das Blattwerk rauscht ? Wie herrlich es klingt wenn ein (echter) Kuckuck ruft, wenn man das singen und gezwitscher der verschiedenen Vögel oder das knistern und prasseln eines kleinen Feuers hört ? Oder wie frischer Kaffee riecht, in der kühlen Waldluft ?-

 

Nun ja, so „verzaubernd“ dies alles auch ist, mittlerweile war die Morgenkühle von den wärmenden Sonnenstrahlen verdrängt worden, mein Feuer war fast abgebrannt, der Kaffee war leer getrunken, nun heisst es wieder; Alles zusammen packen, Bike beladen und dann, zu guter letzt, wieder aus dem Wald hinausfahren….

 

Entspannt hab ich alles -in aller Ruhe- wieder verpackt und eingeräumt, zwischenzeitlich waren sogar auch die feuchten Kleidungsstücke welche über Nacht hingen, sowie das Zelt wieder trocken und konnten nun auch richtig verpackt werden.
Zu Fuss habe ich dann einiges vom „schweren“ Gepäck an den nahegelegenen Waldrand gebracht, um es dort wieder auf mein Bike zu laden, denn es ist bestimmt etwas einfacher, nicht voll beladen, durch das Dickicht zu manövrieren und etwas Bewegung schadet sicher auch nicht.   😉

 

Nachdem ich alles erledigt, den Lagerplatz wieder sauber hergerichtet, die Feuergrube gelöscht und zugeschüttet hatte, konnte ich mit gutem Gewissen weiterfahren. Jedoch muss ich vorerst, einmal (unbeschadet) an den Waldrand kommen.

Der noch neue Reifen musste abermals beweisen was er kann… über feuchtes Gras/Äste/an Bäumen und Büschen vorbei schlängeln, ist… (wenn ein Wald nicht „aufgeräumt“ ist) gar nicht so einfach….. doch alles ging problemlos, der Reifen wühlte sich -sang und klanglos- durch alles hindurch und nun war ich ebenfalls auch wieder „fahrwarm“.   😉

Am Waldrand wurde dann noch das restliche Gepäck aufgeladen und gut verzurrt, somit stand auch diesem herrlichen Tag nichts mehr im Weg.

„ASC“ und „ABS“ ausgeschaltet……… und nun mit Vollpackung über dieser herrliche Schotterstrasse, immer in leichtem (herausgefordertem) Drift, zurück bis zur Teerstrasse……, welch ein Spass und Genuss…..   🙂

 

Nun führte mich der Weg, östlich, weiter nach P- Mrągowo, P- Mikołajki, P- Łuknajno, P- Chmielewo,
P- Okartowo an wunderschönen Wasser- & Seelandschaften und dunklen Wälder vorbei…. via P- Orzysz, P- Klusy bis in die wunderschöne Kleinstadt P- Ełk.

Die touristisch gut erschlossene Stadt Ełk, hat einige Bancomaten, denn so langsam brauch ich wieder mal Geld, denn Sprit, Essen und Trinken, etc., sind auch hier nicht gratis.   😉
Obschon ich mir nicht sicher war, ob ich mit meiner „Postomat-Karte“ überhaupt Bargeldbezüge tätigen kann, versuchte ich mein Glück….. OOOOHHHHH WUNDER…… es funktionierte auf Anhieb.

 

 

*Jiiipppiiiieeee* demnach kann es ja mit ruhigem Gewissen weiter gehen.    😉

Nun aber erst mal meinen eigenen „Betriebsstoff – Haushalt“ auffüllen, denn so langsam verspürte ich einen kleinen Bär im Magen….. dieser knurrte und rumorte nämlich schon eine Weile und ganz beträchtlich !
Das etwas verspätete Frühstück mundete….. und der Kalorienhaushalt war danach wieder gut aufgefüllt.

Da ich noch kein landestypisches Netzkabel für meinen Lap und meinen Kamera-Akku hatte (auch kein entsprechender Steckdosen – Adapter) ging ich mal auf die Suche danach. Nachdem ich dann einige Fachgeschäfte abgeklappert hatte, gab ich dies unverichteter Dinge auf… naja…. es wird sich schon noch etwas ergeben.

Also, mein Bike und das Gepäck hatte ich immer im Blickfeld, jedoch ausser dass sich einige Kinder die Fuhre mit grossen Augen angeschaut hatten, wurde kaum Notiz davon genommen.

Zurück bei meinem Bike, habe ich vorab die Karte noch studiert um die weiteren Wegpunkte fest zu legen. Nach kurzer Zeit war alles erledigt…. noch schnell die Verzurrung des Gepäckes überprüft…. und weiter ging es.

 

Der erste Anhaltspunkt war nun P- Sędki, danach abbiegen nach P- Pisanica, weiter durch eine herrliche Waldlandschaft bis nach P- Krzyżewo und dann auf der „Hauptachse, 16“ bis nach P- Augustów.

Diese (grössere) Stadt ist schon sehr nahe an der Russischen – Grenze (Enklave), sowie an der Litauischen- und Weissrussischen Grenze und es wären nur noch ein „Katzensprung“ gewesen, ca. 40 – 80 km…. (zu fast jedem der einzelnen Grenzübergänge)…

  

 

 

 

 

 

Bald habe ich auch diese Stadt hinter mich gebracht und somit ging meine Reise weiter, via P- Lipsk (von da waren es nur noch ca. 15 km bis zur Weissrussischen Grenze) auf weitest gehendst ungeteerten und unbefestigten Neben – Strassen, über P- Dąbrowa Białostocka, P- Sokółka, via P- Słójka bis kurz vor P- Krynki  -eine Kleinstadt welche unmittelbar an der Weissrussischen Grenze liegt-  wo ich dann wieder in westlicher Richtung abbog, auf die 676, die mich nun direkt, durch sehr grosse/traumhafte und wunderschöne/wilde Waldlandschaften bis nach P- Białystok führte.

 

Dankend von *Dawid Gromadzki* zur Verfügung gestellt

 

 

 

Gut hatte ich meinen „3ltr. – Camelback“ und auch immer etwas zum futtern dabei….., denn jeder Wassertropfen und jede Kalorie wurden auf diesem „Abenteuerweg“ restlos aufgebraucht, ich kam kaum mehr nach um genügend Wasser zu trinken, da ich durch die Anstrengung dermassen Flüssigkeit verlor.

Eingangs P- Białystok, an einer Tankstelle, musste ich dann erstmal mein Shirt wechseln (es war tropfnass)…, sowie meine Wasser- und Futtervorräte wieder auffüllen und tanken.
Der Tankwart, der doch relativ gut Deutsch sprach, war riesig erfreut und interessiert von/an meiner Abenteuerreise und er war „baff“, nachdem er wusste woher ich komme und welche Route(n) mich bis hierher geführt haben und noch weiterführen sollten/werden.
Er spendierte mir vor lauter Freude, kurzerhand, einen Kaffee und gab mir noch einige gute Tipps, für meinen weiteren Reiseverlauf, mit auf den Weg.

Nach dieser ausgedehnteren Ruhepause, waren meine Energiereserven wieder einigermassen auf Stand und nach einer lieben & herzlichen Verabschiedung schwang ich mich wieder auf mein Bike.
Doch da ich nun langsam diesen Fahrtag in allen Knochen spürte, entschied ich, dass die heutige Reise nicht mehr all zu weit gehen sollte. Somit wollte ich diese Stadt rasch möglichst hinter mich bringen… und bald nach einer möglichen Unterkunft suchen.
Über die DK63 bin ich dann ganz gemütlich weiter „gegondelt“…. bin durch viele, kleine und malerische Dörfchen gekommen, am wunderschönen P- Łuków vorbei bis schlussendlich nach P- Firlej.

Hier suchte ich mal nach einer Unterkunft, denn für den heutigen Tag war es endgültig genug, ich brauchte nun (dringend) eine heisse Dusche und Strom für meine Gerätschaften.
Wiedermal an eine Tankstelle, lernte ich einen Einheimischen (Swatlek) kennen, der mir ohne Umschweife, ganz liebenswürdig, weiterhalf…, weil sich diesmal die Sprachbarriere etwas bemerkbar machte unterhielten wir uns auf „händisch und füssisch“… -es war ein riesen Spass-   er machte mir irgendwie klar, dass er jemanden kennt der günstige/saubere Zimmer vermietet und ich sollte mit ihm kommen…. er zeige es mir.

Nun, nachdem ich feststellte, dass er „nur“ zu Fuss unterwegs war, war mir schon etwas „mulmig“ zumute… doch er meinte, ich könne mein Motorrad beruhigt hier stehen lassen (der Tankwart passe darauf auf), denn es sei nicht weit um die mögliche Unterkunft anzuschauen. In voller Montur (ich), gingen wir zusammen los  -etwa 20Min. Fussmarsch-  und er führte mich zuerst an ein (Privat-) Haus, Swatlek sprach einige Worte mit der Besitzerin, welche aber kein richtiges Interesse zu haben schien, somit mussten wir weiter.
Nach einem abermals 10-minütigem Fussmarsch standen wir vor einem weiteren privaten Mehrfamilienhaus.

Wieder sprach er kurz mit der jungen (vermutlichen) Besitzerin und nachdem sie mich zuerst kritisch gemustert hatte zeigte sie mir das Zimmer…. ein privat Zimmer…. mit einem allgemein WC/Bad und kleinem-idyllischem Balkon, sowie einem Parkplatz für mein Bike, in ihrer eigenen (vermutlich persönlichen) Garage.

Ich war mehr als zufrieden und auch der Übernachtungspreis von 40 PLN (anstatt 150-200 PLN), war wirklich seeehr „moderat“… und ich war nur noch heilfroh, endlich duschen und mich vor einem grossen Spiegel wieder mal gründlich rasieren zu können… in einem Bett zu schlafen und dies sogar während dem meine Gerätschaften wieder voll aufladen können.

Zufrieden trotteten mein „Helfer -Swatlek-“ und ich wieder zurück zur Tankstelle…. und bis wir dort (endlich) ankamen war ich bereits wieder, durch und durch, verschwitzt.

Obschon Swatlek eigentlich gar nichts wollte, kramte ich (wenigstens) zwei Tafeln CH – Armee – Schokolade  -meine eiserne Reserve-  und ein CH – Sackmesser aus meinem Tankrucksack heraus, als kleines Dankeschön. Seine Augen strahlten, er schien wirklich sehr überrascht/erfreut/zufrieden zu sein und somit verabschiedeten wir uns, damit ich in meine Logie fahren konnte.

Nachdem ich dort eingetroffen bin, mein Bike in der Garage geparkt und mich in meinem Zimmer installiert hatte, geduscht und rasiert war, nutzte ich die Zeit noch um meine Daten wieder auf den Lap zu übertragen und mich wieder mal in der Heimat zu melden.

Als dann alles getan und erledigt war setzte ich mich noch ein Weilchen auf den Balkon, genoss den eindrücklichen Sonnenuntergang und dies bei einem kleinen-kargen Abendmahl. Für mehr wäre ich einfach zu müde gewesen.

 

 

 

 

 

Da auch hier die Stechmücken wieder sehr zahlreich, bissig und richtig „giftig“ waren, verzog ich mich bald schon in das weiche Bett… und ich kann Euch sagen………      ich schlief herrlich….   😉

 

 

Fortsetzung

 

Die erste Nacht in den masurischen Wäldern

Einige Kilometer nach Olsztyn, immer weiter östlich fahrend, kommt die Ortschaft P- Barczewo, dort suchte ich mir wieder mal einen geeigneten Lagerplatz im Wald.
Lange musste ich nicht suchen, mit Trinkwasser und Futter habe ich mich bereits im Vorfeld eingedeckt, eine Schotterpiste führte mich in das riesige Waldgebiet.

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An einer geeigneten Stelle bog ich dann rechts ab, auf einen alten/bereits zugewachsenen Forstweg, direkt in den Wald hinein. Zwischen vielen Bäume und Büschen hindurch geschlängelt, fand ich rasch eine kleine Baum- und Buschfreie Lichtung wo ich mit meinem Zelt und Bike genügend Platz hatte um gemütlich zu übernachten. Eine ca. 10cm dicke Moosschicht bedeckte den Boden, dort wo mein Zelt zum stehen kam.

 

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Mittlerweile war es auch bereits kurz vor 18:00h… nun musste ich mich aber sputen, den zwischen 18:45 – 19:15h wird es in den polnischen Wälder wirklich (stock-) dunkel.
Also…. kurz meinen Zeltplatz von Ästen und Fallholz befreit, danach Zelt gestellt und eingerichtet, Feuergrube gemacht, Feuerholz zusammen getragen, die gewaschene (feuchte) Wäsche aufgehängt, nun war ich fast bereit, für die erste Nacht in den masurischen Wäldern.   😉
Jedoch nachdem ich mit allem soweit fertig war, war es ganz schnell und plötzlich stockdunkel… 18:50h, nur der kleine Schein des Feuers und meine Zeltlampe erhellten die Dunkelheit ein kleinwenig.

 

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Obschon die vielen Fahrkilometer, auf unterschiedlichen Strassen und Unterlagen sich nun auch rasch und mit Anlauf bemerkbar machten, sowie die „Stille“ des Waldes seines beisteuerte und ich im Gehölz immer wieder   -hier, da und dort-   etwas rascheln, zwitschern und flattern hörte, fühlte ich mich „Pudelwohl“, einfach enorm müede.

 

Trotzdem, dass ich nun wirklich „hundemüde“ war… etwas essen musste ich doch noch, gut hatte ich (auch) eine Büchse „Weisse Bohnen in Tomatensauce“ mit dabei….. das geht rasch, mag ich sehr, futtert, gibt Luft  😉   sowie Energie.

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Nach dem Essen habe ich nur noch alles weiter Essbare wieder in den Koffern verstaut, damit nichts herumliegt/vorhanden und/oder riechbar ist (wegen den Tieren), habe auch mein Geschirr gut ausgespült und gereinigt und bin kurz darauf dann in meinem Schlafsack versunken. Es war vermutlich noch nicht einmal 21:00h…. 😉

Die Waldgeräusche hörte ich auch nicht mehr gerade lang… denn ich schlief sehr schnell ein…. die ganze Nacht durch… und wie ein Baby ! Kunststück…… auf einer 10cm dicken Moosunterlage… 😉

 

 

Fortsetzung

 

 

Auf zu den „Masurischen – Seenplatten“

Tagwache… 08:00h….. gut ausgeruht und wieder voller Elan und Tatendrang…. 😉

Na, erstmal an die „Futtertheke“…., damit mein  -Bauchilein-  wieder mal etwas zu tun hat….  🙂

Nach einem gemütlichen Frühstück, bei dezentem, alten Jazz im Hintergrund und mit vollem Magen, gings wieder auf mein Zimmer zurück… packen und danach war aufladen angesagt.
Die gewaschene Kleidung war zwar noch nicht ganz trocken… doch es half nichts…. es musste trotzdem gepackt werden.

10:00h, alles war wieder fein säuberlich geordnet, verpackt und mein Bike startklar beladen, die Zeche gezahlt…. und endlich konnte wieder ein (ganzer) Fahrtag in Angriff genommen werden.

 

 

Bei strahlendem, warmen Sonnenschein konnte ich die interessante Hotel – Zufahrtsstrasse zurückfahren… meine Staubfahne welche ich hinter mir her zog war sicherlich noch eine zeitlang sichtbar…. 😉 …….. uuuuaaaahhhhh….. das war soooo ge.. !    🙂

 

 

 

Mein Weg führte mich heute nun in Richtung der Masurischen Seenplatten, welche ganz im östlichen Teil von Polen liegt… schon sehr nah an der Ostsee und der Russischen & Litauischen Grenzen.
Doch bis es soweit ist, sind noch einige Kilometer von „Zentral Polen“ aus, zu bewältigen. Erster Anhaltspunkt war P- Gnesen, danach weiter nach P- Bydgoszcz, P- ToruńP- Brodnica, P- Ciche, an P- Nowe Miasto Lubawskie vorbei, (in den südwestlichen Teil der Masuren) via P- Osterode, P- Łukta bis schlussendlich nach P- Olsztyn.

 

Von Umix – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1217890

 

 

 

Im Grunde genommen sind die polnischen Strassen eigentlich gar nicht schlecht, aber ich denke, am heutigen Tag hab ich vermutlich die „ruppigsten“ (Teer-) Strassen erwischt. Ein Grossteil der Gesamtstrecke war z.T. mit tiefen (LKW-) Fahrrinnen durchfurcht… nach einigen Kilometern „Angewöhnungsphase“ machte sogar das hin und her hüpfen in diesen Fahrrinnen (irgendwie) spass, obschon meine Fuhre einige Male ziemlich (bedenklich) „schlingerte“.

 

Durch diese herrlichen Landschaften zu „gondeln“ war wirklich beeindruckend, laufend sah ich (abwechselnd) tiefblaue, herrliche Seenlandschaften, dann wieder dunkelgrüne -teilweise schon fast mystische- Wälder, dann wieder kleine Bäche und Flüsschen…. -es war einfach traumhaft-   🙂

 

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Fortsetzung

„Wilder Osten“… ich komme…, Teil 3

Endlich um 16:30h war mein Bike fertig….. frisch und geländetauglich besohlt, bei km-Stand : 42850….
Die Nebelleuchte war auch wieder heile, somit war nun nur noch die (doch relative moderate) Rechnung zu begleichen und danach wieder alles auf zu laden, um weiter zu fahren.

Gut, am heutigen Tag werde ich sicherlich nicht mehr sehr weit fahren können, deshalb beschloss ich das Verkaufspersonal zu fragen, wo denn eine ordentliche und kostengünstige Unterkunft zu finden wäre.
Umgehend wurden mir sofort 3 verschiedene Möglichkeiten unterbreitet, sogar mit Anfahrtsplan und Zimmerpreisen.
Ich entschied mich dann für das kleine „Sporthotel Kaskada“, welches idyllisch im Wald und am Kiekrz-See (in der Nähe von Posen) in Wielkopolska liegt und ein wenig abseits vom Städtetrubel gelegen ist.

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Obschon die (ganz kleine, unscheinbare) Zufahrt zum Hotel gar nicht so einfach zu finden war, hat sich diese Suche gelohnt….. denn nur schon die „Einbahn – Zufahrtstrasse“ allein, war bereits ein kleines Abenteuer für sich.
Die tiefen Schlag – Löcher wurden nämlich nur hie und da mal abgelöst durch einige Teerflecken/Betonplatten/Steine/Sand/Lehm und Schotterbereiche… doch die neuen Pneu’s gruben sich anstandslos durch alles, mit der ganzen Fuhre, durch.

Angekommen beim Hotel wurde ich gleich, vom Personal, auf einen „Parkplatz“eingewiesen….

und somit konnte ich mein Bike praktisch vor der Haustür abstellen.

Kurz zur Rezeption anmelden… und schon hatte ich meinen Zimmerschlüssel…. mit Blick auf mein Motorrad.
Sogar ein Stromkabel wurde mir (leihweise) organisiert, nun konnte ich endlich meinen Lap wieder mal aufladen und auch alle Fotos/Filme, etc. übertragen.

Nach dem abladen und einrichten im Zimmer freute ich mich, wieder mal auf eine (heisse) Dusche und eine Rasur… es war einfach „göttlich“…..   😉

Ebenfalls konnte ich hier nun auch meine angefallene „Dreck-“ Wäsche mal (heiss) auswaschen und danach waren die restlichen Arbeiten dran (Fotos & Filme „vor“ sortieren, sowie Tagebuch nachführen, etc.).

Um ca. 00:00h machte ich dann auch Feierabend und rollte mich in die kuschelige Decke ein….., denn nur so konnte ich der Blutsauger – Invasion wenigstens ein bisschen entrinnen.
Auch hier sind die Mücken überall herumgeschwirrt und sie waren wirklich ziemlich „hungrig“….

Fortsetzung

05.09.2016_ „wilder“ Osten…, Polen, ich komme…, TEIL 2

Jetzt war es soweit, ich verlasse deutschsprachiges Gebiet und komme in eine (für mich) „andere Welt“.
Der erste „Schritt“ war bald gemacht… die Wegweiser sind zwar leserlich, aber aufgrund der fehlenden polnischen Landkarte konnte ich die Richtungen noch nicht wirklich bestimmen… egal… ich werde meinen Weg schon noch finden.   😉
An der ersten grösseren Abzweigung bog ich ab, denn ich kannte ja so ungefähr die grobe Richtung. Die Strasse war gut, geteert… in gutem Zustand…. Dorfeinfahrt… der Belag wechselt zu Kopfsteinpflaster…. dieses zog sich durch den ganzen Ort, wird aber gegen den Dorfausgang löcheriger… bald schon befinde ich mich nur noch auf Schotter. Je weiter ich aus dem Dorf komme je schneller ändert sich die Strasse und der Fahrbahnbelag… bald schon befand ich mich auf einer Holperpiste welche mit grösseren und kleineren Teerflecken, Löcher und Steinen übersät war… Mehrheitlich bestand der Belag aber aus einer Mischung von Lehm und Sand und Kies und war vieles doch nicht mehr wirklich „fest“.
Vollbepackt, mit abgefahrenen Reifen waren diese ersten Kilometer nicht gerade entspannend, doch mit gebotener Vorsicht entsprechender und angepasster Geschwindigkeit gewöhnte ich mich so langsam daran und wurde Meter für Meter etwas lockerer somit konnte ich immer mehr die wunderschönen Feld-, Wiesen- und Waldlandschaften betrachten und  geniessen.
Trotz allem, ich kam relativ flott voran, bald schon kam ich in eine grössere Ortschaft, P- Zielona Góra, wo ich endlich mal tanken musste, denn die Anzeige leuchtete schon auf. Nachdem ich eine kleine Tankstelle gefunden hatte fing der Tankwart umgehend mit dem tanken an und plötzlich schoss mir durch den Kopf; dass ich ja nur noch 10-15€ in der Tasche und es versäumt hab etwas Bargeld zu wechseln/holen. Sofort liess ich ihn stoppen…. versuchte ihm klar zu machen, dass ich zuerst Geld holen müsse, prüfend schaute er mich an…, dann grinste er und erklärte mir den Weg zum nächsten Bancomaten. Glücklicherweise wollte er nicht einmal eine Sicherheit, ich gab ihm meine letzten Euros welche ich noch in der Tasche hatte (welche aber bei weitem nicht ausreichend waren) und fuhr weiter bis ich eine Bank sah. Gut…. sie hat auch offen… sofort mein Bike abgestellt und rein in die Bank. Einen Bancomaten habe ich nicht gefunden, somit musste ich an den Schalter. Trotz meinem nicht vorhandenen Polnisch, bekam ich zu guter Letzt noch Geld. Mit meinem spärlichen Englisch, zusammen mit „händisch & füssisch“, etc. bekam ich dann doch gleich polnische Zloty…
Nachdem diese Hürde nun genommen war ging es sogleich zurück zu Tankstelle…, gelassen kam der Tankwart mit einem Lächeln wieder und tankte mir (mit etwas fragendem Blick) nun voll.
Gut, ich konnte nun ja auch alles bezahlen und zwar in Zloty (er gab mir die Euros wieder zurück), ein Landkarte kaufte ich gleich mit ein und jetzt konnte es ja wieder weiter gehen.
Mein weiterer Weg führte mich durch herrliche Landschaften (und gute) Strassen über P- Wolsztyn nach P- Nowy Tomyśl, es war sehr angenehm, irgendwann gegen Abend meldete sich wieder mal mein Magen, irgendwo an einer grossen Tankstelle/Raststätte hielt ich an. Nach einem Toilettenbesuch, einem grossen Hot Dog und ausreichend Flüssigkeit fühlte ich mich schon um einiges besser… so langsam musste ich mich aber um eine Übernachtungsmöglichkeit bekümmern. Bei diesem tollen Wetter war zelten angesagt, also Augen auf nach geeigneten Möglichkeiten.
Allgemein Richtung P- Posen (Poznan) eingeschlagen fuhr ich noch weiter bis zu der ganz kleinen Ortschaft P- Czyściec. Hinter der Ortschaft sah ich Felder und ein schönes Waldstück, dort wollte ich nun hin, denn so langsam geht der Tag zur Neige. Durch die Ortschaft durchgefahren war ich schnell, waren ja nur etwa 10 Häuser… plötzlich war die Strasse zu Ende…. es ging nur noch ein mehr schlechter als rechter „Feld- und Bauernweg“ weiter, etwas zwischen Lehm und Sand…… und feucht/nass…, eine grosse Herausforderung für meine betagten Reifen.
Das Ziel (ein kleines Wäldchen) einige hundert Meter vor mir ins Auge gefasst, ging es los, rauf auf diesen Feldweg… die Reifentraktion war nicht mehr gerade überwältigend…. der feuchte und ausgefahrene Weg mit massenhaft Schlaglöcher machte das Ganze nicht gerade einfacher, jedoch Meter um Meter kämpfte ich meine Fuhre vorwärts…. bis… mein Vorderrad die Böschung ganz leicht streifte, mein Hinterrad durchdrehte und dann mein Vorderrad komplett wegrutschte… *bum… und um*

Kuh müde, Kuh hat sich hingelegt.

Nach dem „eleganten“ Abflug über den Lenker stellte ich schnell fest, dass es mir nichts gemacht hat, am Bike ist auch nichts (wesentliches) zu Schaden gekommen, ausser (wieder einmal) die rechte Nebelleuchte, doch dieser „Plastikschrott“ wurde vermutlich gewollt so konstruiert, damit immer wieder mal etwas verkauft werden kann….. L

Tja, das Bike lag nun gänzlich auf der Seite… und so konnte ich es (allein) nicht einfach aufstellen. Ich entschloss mich dazu, es gleich abzuladen (liegend) und da keine Flüssigkeiten tropften, etc. hatte ich ja auch genügend Zeit. Schnell war abgeladen und das Material an den einladenden Lagerplatz gebracht und nun kam das aufstellen… kurz zurück erinnert an das was ich mal in einem Kurs gelernt hatte, den Seitenständer auch bereits ausgeklappt… ging es doch noch relativ gut mit aufstellen.

Gut, alles geschafft… mein Bike steht wieder, keine weiteren Schäden, das Bike hinter die Büsche „versteckt“, Zelt steht… und ist eingerichtet, von (gefühlten Millionen) Mücken angefallen und ein geschütztes kleines Feuer gemacht, somit habe ich den ersten „Polen – Tag“ gut aber hundemüde überstanden. Das leise Knistern des Feuers, die Kühle, die Ruhe und die Dunkelheit trugen einiges dazu bei, dass ich schon ziemlich bald in den Schlafsack kroch.


Mit den ersten Sonnenstrahlen erwachte auch ich wieder… die Glut war noch warm und mit ein paar kleinen Zweigen brannte das Feuer gleich wieder lichterloh, es war auch nötig, denn diese polnischen Mücken waren ziemlich aggressiv und der Rauch des Feuers hielt sie ein wenig auf Abstand.
Da ich am Vortag vergessen hatte mir Wasser zu organisieren, fiel der Morgen – Kaffee aus, wenigstens hatte ich noch ein kleiner Rest von Cola, dies musste nun einfach reichen bis ich an einen vernünftigen Kaffee komme. Zügig baute ich mein Lager ab, verpackte alles wieder fein säuberlich, brachte es wieder zum Bike und lud gleich wieder auf.
Nachdem nun alles wieder verladen, der Lagerplatz wieder aufgeräumt und sauber und das Feuer gut gelöscht war, ging es zuerst zum Reifenwechsel – Termin nach P- Posen. Langsam und ganz vorsichtig kämpfte ich mich und meine Fuhre vorerst wieder zurück zur Teerstrasse… geschafft…. ohne irgendwelchen Zwischenfall.

Weit war es nicht bis nach P- Posen…, aber die Adresssuche erwies sich als etwas schwieriger wie erwartet…
Man steht in einer grossen Stadt, ohne irgendwelche Ahnung in welcher Ecke man sich befindet, sucht eine Adresse, ohne Sprachkenntnisse und das Ganze wieder mal…. „ohne Navi“….. suuuper !
Tja…, gut gibt’s Smartphones… kurz nachgeschaut… OHHHH WUNDER… da hat es sogar ein Navi drin… einfach, sehr klein…, aber funktioniert einigermassen.

Nach einigen kurzen Stopps um nachzuschauen, bin ich nach gut einer Stunde, endlich beim entsprechenden Händler vorgefahren.

Es war bereits schon um 11h… und wurde bereits schon freudig erwartet. Sofort wurde ich von einem ganz netten Verkäufer herein gebeten und gleich bekam ich einen Kaffee……, während ich den Kaffee genoss war der Verkäufer schon alles am organisieren.

Er sagte es dauert bis um ca. 14:00h, bis mein Bike dran komme, denn es war noch ein „Notfall“ herein gekommen, aber der Mechaniker mache sich so schnell wie möglich an meine Reifen.

Nun ja, wenigstens hatte ich WiFi und Strom, somit konnte ich meine „tote“ Zeit doch auch mit etwas sinnvollem, wie Facebook, Mails, etc. und mit Tagebuch schreiben nutzen.

Fortsetzung

05.09.2016_ „wilder“ Osten… ich komme… TEIL 1

Gut ausgeruht bin ich morgens um 05:30h aufgewacht. Der Tag wird sicher herrlich werden, denn die Sonne schien mir bereits schon strahlend, durch das Hüttenfenster, wärmend, ins Gesicht.
Bis zum Frühstück geht es noch ein Weilchen, deshalb hatte ich nun Zeit um gemütlich, mein (wieder) getrocknetes Material, sauber zu verpacken und das Bike wieder bestmöglichst zu beladen.

Gegen 08:00h plagte mich dann doch der Hunger und endlich konnte ich zum Frühstück. Dieses war zwar einfach, aber gut. Der Magen wieder gefüllt, mein Bike fahrbereit, die Rechnung beglichen somit konnte ich nun mit gutem Gewissen meinen Weg fortsetzen.

Sofern heute alles klappt und funktioniert, dann sollte ich heute Abend bereits auf polnischem Gebiet übernachten können.

Auf diversen Nebensträsschen führte mich meine Route über D- Jüterbog, weiter in Richtung „Innerer“ Spreewald, durch das „Biosphärenreservat Spreewald“, bis nach D- Cottbus. Obschon die Gegenden wunderschön waren, machte ich mir um meine, aktuell aufgezogenen Reifen so langsam Gedanken und etwas Sorgen, denn solch ein Profil gehört im Prinzip eigentlich mehr auf eine Rennstrecke, als auf die Strasse… und ich weiss ja (noch) nicht, wie die polnischen Strassen aussehen werden.
Zuhause war Conny ja (Gott sei Dank) auch nicht untätig, sie konnte mir einen Montageort und -termin organisieren, allerdings erst für den kommenden Tag (Dienstag)… in P- Posen /Poznan… einer (relativ grossen) polnischen Stadt, welche auf meinem Weg lag… dort aber eine Adresse anfahren… ohne Navi… das Ganze ohne entsprechende Sprachkenntnisse… wird sicherlich „lustig“ werden.
Egal… das schaff ich sicher irgendwie… muss ja, wenn ich wieder vernünftige Reifen aufgezogen haben will !   😉

 

Vorerst geniess ich aber den heutigen traumhaften Fahr – Tag.

 

Bald schon nach Cottbus (in der schönen „Lausitzer“ Gegend) kam dann D- Forst (Lausitz), wo eigentlich ein grösserer Grenzübergang nach Polen ist… bzw. sein sollte, jedoch dieser war bei meinem Eintreffen -irgendwie- geschlossen.
Ein kleines Hinweisschild schickte mögliche Grenzüberschreiter weiter nach D- Guben/P- Gubin.
Nun ja, somit folgte ich mal der Grenze in Richtung Guben, plötzlich, irgendwo auf dem Weg sah ich ein Schild, welches auf einen Grenzübergang nach Polen hinwies und diesem folgte ich umgehend, kurz darauf stand ich ganz überrascht, an der Landesgrenze zu Polen……..

 

Fortsetzung

04.09.2016_ START zu meiner „lonely wolf“ Tour in den „wilden“ Osten

Felix startete relativ „zeitig“…… um 09:30h ging es für ihn, bereits wieder voll beladen, in Richtung Heimat.
Marco und ich liessen uns noch jede Menge Zeit, denn uns beide machte es (noch) nicht wirklich an, unseren eigenen Abenteuer entgegen zu fahren, denn es hat mittlerweile begonnen (stärker) zu Regnen… und es war auch (verhältnismässig) kühl.
Da schon bald alle Teilnehmer vom Forumstreffen weg waren verabschiedeten wir uns doch auch noch von den letzten Anwesenden und schauten noch kurz bei „unserem“ GS – Filmer, – Fotografen und – Freund „Axel“ vorbei damit wir uns auch noch von ihm und seiner Tochter verabschieden konnten, denn die beiden standen mit ihrem Wohnmobil, ca. 500m vom eigentlichen Veranstaltungsort weg und durften dort campieren.

Kaum dort angekommen wurden wir bereits wieder mit grosser Freude und Kaffee empfangen, …. kann es einem Biker wirklich noch viel besser gehen (ausser wärmender Sonnenschein) ??? Nach dem Kaffee, einigen Aufnahmen und meinem „rein zwängen“ in mein Regenwurst – Kombi, verabschiedete ich mich nun von allen, denn so langsam zog es mich weiter vorwärts… in die Ferne.    😉

 

Abschied von Freunden….. als (kleine) Press-Wurst

 

 

 

Endlich…. Motor gestartet… Gang eingelegt, ein letzter Blick zurück zu den Freunden und los geht’s.
Erste Abzweigung… hmmm…. rechts od. links, egal….. der Nase nach….. also links… die sintflutartigen Regen(töpfchen) behinderten etwas die „optimale“ Navigation, da ich ja (immer noch) ohne Navi, etc. gefahren bin (und mir erst viel zu spät auffiel)….. die Deutschlandkarte nützt enorm viel wenn sie Zuhause rumliegt (sie wird vor allem nicht so stark abgenutzt….. oder so).
Wird schon irgendwie gehen…… denkste…. so nach etwa 20 km hab ich ein Ortsschild gelesen, welches eigentlich gar nicht soo auf meinem Weg stehen/sein sollte….hmmm… ok, Tankstelle anfahren (sicherheitshalber) nachfragen…
Schei……be, bin in die entgegengesetzte Richtung gefahren… gut einmal (innerlich) fluchen wie Rohrspatz, wenden und das Ganze nochmals, doch dieses Mal in die richtige Richtung.

Nachdem ich dann wusste, dass ich nun endlich die richtige Abzweigung erwischt hatte und nun wirklich in Richtung D- Quedlinburg/ -Jüterbog/ -Cottbus unterwegs war, war mir schon um einiges wohler, trotz des leichten Regens.
In Quedlinburg eingefahren, an einem Rotlicht wartend, vollbepackt, orientierungslos sah ich eine weiter GS in meinem Rückspiegel…. und bevor ich mich nochmals so verfahre frage ich nun lieber etwas früher nach….. Andreas, so hiess der nette GS – Pilot hinter mir, schloss auch gleich zu mir auf. Ich fragte ihn sogleich, welches denn der Weg nach Jüterbog sei, er wies mir ohne Umschweife den Weg und meinte; er habe einen +/- ähnlichen Weg, ob ich in Eile wäre und ob ich auf einen Kaffee mitkomme ?
Kaffee ??? Immer !!!
So fuhr er vor und aufgrund der dünn gesäten Restaurationsbetrieben, hielten wir bei einer Tanke. Er war neugierig, wohin mich mein Weg denn führen sollte, so voll bepackt ? Bei einem gemütlichen Kaffee haben wir uns somit etwas ausgetauscht und sofort hat die Chemie gestimmt.  😉
Auch Andreas hat anscheinend schon einige Reisen gemacht und so ganz „kleine Ansätze“ daraus erzählt, hätte gerne noch viel länger mit ihm gequatscht, doch so langsam musste ich (wohl oder übel) etwas weiter, denn auch der Tag geht nicht ewig. Da er von Berlin her kam, hatten wir einen sehr „ähnlichen“ Weg und ich hatte es ja nicht besonders eilig, aber musste doch noch etwas vorwärts kommen, ich fragte ihn, ob ich ihn noch ein Stück begleiten könnte.
Sofort stimmte er dem zu und meinte….; gut dann fahren wir zusammen bis D- Dessau-Rosslau mit einem kleinen Abstecher über die mittlere Elbe, bei D- Aken / D- Steutz, mit einer der noch wenigen sogenannten Gierseilfähren… (https://de.wikipedia.org/wiki/Gierseilfähre).

By M_H.DE (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

 

War wirklich eindrücklich, der gesamte Weg, den ich mit Andreas fahren durfte, denn er hat mich wirklich über wunderschöne kleine und kaum befahrene Strässchen, durch idyllische Landschaften und durch malerische Dörfer geführt.
Da wir ziemlich knapp vor ablegen der Fähre eintrafen, konnten wir gleich auffahren, ich hatte nicht mal mehr die Zeit (und den Platz) um mein Portemonnaie aus der Hose zu bekommen, denn das Regenkombi war einfach etwas zu „heiss gewaschen“…. oder so, somit wurde ich kurzerhand sogar auf diese Überfahrt eingeladen. Gut, 1.50 € ist zwar nicht das grosse Geld, jedoch er hätte es nicht tun müssen und es war wirklich nett. Danke nochmals an dieser Stelle für alles, an Andreas aus Berlin (ich hoffe er meldet sich noch irgendwann mal bei mir) !
Die Elb – Überfahrt dauerte zwar nicht lang, war aber sehr spannend, weiter führte uns der Weg via D- Zerbst bis nach D- Dessau-Rosslau. Viel zu schnell war diese Etappe zu Ende, Andreas wies mir noch den weiteren Weg und gab mir noch (wie sich dann später herausstellte) eine super – tolle Camping – Adresse an, welche gleich an der Elbe liegt.
Somit war eine ganz tolle Bekanntschaft geschlossen worden und unsere viel zu kurze Weg-Zeit bereits wieder vorbei. Wir verabschiedeten uns und jeder zog nun wieder seinen eigenen Weg weiter, Andreas fuhr nach Hause und ich weiter in Richtung Osten.
Da es kaum noch regnete, fuhr ich ganz gemütlich weiter über irgendwelche Nebensträsschen bis nach D- Lutherstadt-Wittenberg, welche mir auch von Andreas noch sehr empfohlen wurde da diese Stadt (reformations-geschichtlich) sehr bedeutsam ist. Stimmt… Andreas, dies ist wirklich eine wunderschöne und sehr interessante Stadt und absolut sehenswert.

 

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Vor lauter schauen, geniessen und Fotos machen hab ich die Zeit fast vergessen… nun musste ich mich aber sputen, damit ich mir eine Unterkunft für die Nacht sichern konnte, denn zum campen hatte ich (für Heute) keine Lust mehr, denn ich war doch etwas durch gekühlt, müde und alles war etwas klamm und feucht.
Naja, mal schauen wo und wie der empfohlene (MCE Marina-Camp Elbe, Brückenkopf 1, D- 06888 Lutherstadt-Wittenberg) Campingplatz ist…
Gut gefunden, auch ohne Navi und Nachfragen, ganz netter Empfang, mit (u.a.) gemütlichen, trockenen und warmen „Radlerhütten“, welche einfach, schlicht und absolut in einem preislich akzeptablen Rahmen waren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem ich mein Zeug abgeladen und in der Hütte zum trocknen ausgebreitet hatte, plagte mich nun doch etwas der Hunger, aufgrund dessen musste  ich nochmals zurück in die Stadt, doch Kebab und dgl. mag ich nicht so besonders, deshalb holte ich mir schlussendlich an einer Tanke etwas Fleisch, Brot und etwas zu Trinken, damit ich doch noch etwas in den Magen bekomme und bald schon ging es zurück zur Hütte, zum essen und schlafen.

 

 

Fortsetzung

02. September 2016

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© by Markus Gerhard

 

Nach einem guten, reichlichen und ausgedehnten Frühstück ging es wieder mit aufladen weiter. Die Bikes waren ziemlich bald beladen und soweit startklar, aber bevor wir abfahren konnten ging es noch kurz zur Rezeption, um die Rechnung zu begleichen.